MFLT

L’âme-stram-gram

Das Âme-stram-gram1

LyricsMylène Farmer
MusicLaurent Boutonnat
TranslationIris Kyburz, Peter Marwitz
Language german
Translation origin www.mylene-farmer.de

In mich, in mich / In mir, in mir, du, den ich liebe,

sag mir, sag mir, wann es nicht geht,

es gibt nur dies, das uns beherrscht/leitet

sag mir, wie viele Male?

Meine meeresgrundtiefste Langeweile teilen

mit dem Erstbesten, der dies banal findet

Ich höre2 alles, was du gestehst/beichtest3,

und der Schwarm4 skandiert die Trunkenheit

ich höre all diejenigen, die du verfluchst,

erschöpfen dich, becircen dich:

Dies ist „das Âme-stram-gram“

In mich, in mich / In mir, in mir, du den ich liebe,

sag mir, sag mir, wann es nicht geht

Es gibt nur dies, das uns beherrscht/leitet

Sag mir, wie oft?

In mich, in mich / In mir, in mir, du, den ich liebe,

Sag mir, sag mir, wann es nicht geht.

Misch dich ein und gleite/schiebe den Hinterleib5/Unterleib

In meine (Mund-)Öffnung

Abwesende/von den Abwesenden, eine Hummel6, ein freundschaftliches/befreundetes Ohr

Eingeständnisse, auf der Couch psychoanalysieren wir uns

Ich höre alles, was du säuselst7

Und der Schwarm schlägt den Rhythmus

Ich höre deine Ödipus-Komplexe

Und der Schwarm kommt ans Licht/läßt sich hören:

Das ist „das Âme-stram-gram“

Âme-stram-gram1

Stich und stich und colégram8

Stopf und stopf und ratatam

Âme-stram-gram

Stich die Dam‘9

Âme-stram-gram stich, stich mir in die Seel‘

Gestopft, gestopft von männlichen Schwänzen/Knoten

Âme-stram-gram stich Dam’n

Anmerkungen von Iris Kyburz & Peter Marwitz:

1. Der Begriff „Âme-stram-gram“ wie auch ein Teil des Refrains leitet sich aus einem französischen Kinder-Abzählreim her, der da lautet: „Am-stram-gram / pic et pic et colégram / bour et bour et ratatam / Am-stram-gram“. Um den Klang des an einen Zauberspruch erinnernden Refrains möglichst zu bewahren, haben wir „Âme-stram-gram“ in seiner Einheit belassen. Zwar ist es ein Fantasiewort, darin steckt aber einerseits âme, was Seele, Leben, aber auch Triebfeder heisst, die Endung andererseits soll wohl an etwas graphisch Aufgezeichnetes erinnern, siehe z.B. Psychogramm. Mylène hat den Original-Reim auch noch an zwei weiteren Stellen geändert, so wurde aus „pic“ „pique“ und aus „bour“ einmal „bourre“ und dann „bourré“, wodurch der Refrain seine eindeutig zweideutige Färbung erhält…

2. „J’ouïs“ ist sehr doppeldeutig… Das Verb „jouir“, das, wenn man’s gesungen hört, klanglich nur schwer von dem „j’ouïs“ zu unterscheiden ist, bedeutet auf jeden Fall „genießen“. Umgangssprachlich heißt „jouir“ auch „kommen“, also einen Orgasmus haben, so dass „J'ouis“ so etwas wie „Komm!“/„Spritz ab!“ bedeuten kann.

3. „confesses“ = con / fesses – „con“ steht für die „Vagina“, „fesses“ für die „Pobacken“

4. „l'essaim“ klingt wie „les seins“ – „die Brüste“

5. „Abdomen“ ist der biol. Fachbegriff für den Hinterleib (z.B. von Insekten).

6. „Bourdon“ heißt seltsamerweise auch „Pilgerstab“ und „Glocke“, was hier aber wohl keinen echten Sinn machen würde… Wieso Mylène das Wort im Originaltext übrigens groß geschrieben hat, bleibt mysteriös.

7. „susurres“ = „suces sur“ – „sucer“ heißt „lutschen, saugen“ und Mylène singt absichtlich „suces“, als das weiche „s“.

8. „colégram“ ist ebenfalls ein Fantasieprodukt, wahrscheinlich jedoch assoziiert mit „coléoptère“, was Käfer bedeutet.

9. Noch ein Wortspiel: „pique dame“ kann auch die „Pik Dame“ aus einem Kartenspiel bezeichnen.



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